DRK-Kreisverband sieht sich für die Zukunft gewappnet
Pressebericht ABB (Katrin König-Derki) Die wichtigste Säule der hauptamtlichen Arbeit bleibt der Rettungsdienst / Brenneisen jetzt auch Mitgeschäftsführer in Baden-Baden.
Bühl. Aufgrund der Corona-Pandemie liegt ein Jahr großer Herausforderungen hinter dem DRK-Kreisverband (KV) Bühl-Achern, doch die rund 500 Haupt- und Nebenamtlichen setzen ihren Weg mutig und zuversichtlich fort: Dies war das Fazit von KV-Geschäftsführer Felix Brenneisen, der in einem Pressegespräch am Mittwoch in der neuen Senioren-Wohnanlage des DRK (Rheinstraße 8) Infos zu den Jahren 2019 und 2020 lieferte. Es gelte, „gegenüber der Öffentlichkeit Rechenschaft abzulegen, da die jährliche Kreisversammlung nicht stattfinden konnte“.
Zunächst lieferte er einen Überblick über den hauptamtlichen Bereich des KV, dem größten Leistungserbringer des Rettungsdienstes Mittelbaden mit acht Rettungswachen und Integrierter Leitstelle. „Zudem betreiben wir fünf Senioren-Wohnanlagen und die Tagespflege in Lichtenau“, ergänzte Brenneisen. Angebote wie Fahrdienste, Erste-Hilfe-Schulungen und Kleiderladen rundeten das Portfolio ab. Dass das schwierige Jahr 2020 finanziell vergleichsweise gut abgefedert werden konnte, führte Brenneisen auf ein positives Betriebsergebnis 2019 zurück. Auch Strukturen und Einheiten sowie die Zusammenarbeit zwischen Haupt- und Ehrenamt seien optimiert worden. Als Meilensteine im Bereich der Pflege 2020 nannte er etwa den Start in die generalistische Pflegeausbildung, die Installation des 700. Hausnotrufs und zusätzliche Beförderungstouren für Menschen mit Behinderungen. Im November sei die neue Senioren-Wohnanlage in der Rheinstraße bezogen worden, „alle 23 Wohnungen sind vermietet“. Zum Angebot im Haus zählten eine DRK-Station samt Hausnotruf und Beratung. Im April öffne hier auch eine modern gestaltete Tagespflege für bis zu 16 Personen.
Zum Rettungsdienst sagte Brenneisen, er stemme die Notfallrettung in Mittelbaden „zu 99 Prozent“, in enger Koordination mit dem Klinikum; die Zusammenarbeit betreffe auch medizinische Produkte. Der Fuhrpark mit derzeit 27 Fahrzeugen werde sukzessive erweitert und modernisiert: „Gerade bei Rettungswagen gelten höchste Qualitätsstandards.“ Ein wichtiger Schwerpunkt des KV sei zudem der Bereich der Ausbildung, so Brenneisen, der zum Thema einen „Imagefilm“ vorführte, gedreht von und mit KV-Mitarbeitern. Auch der KV sei vom Fachkräftemangel nicht verschont geblieben. Das Interesse an Ausbildungen sei aber hoch, allein für den Beruf des Notfallsanitäters gebe es aktuell 32 Azubis. Brenneisen skizzierte auch weitere KV-Dienste wie die hauptamtliche Sozialarbeit im Bereich Migration und Integration, jüngst ergänzt über eine Rückkehrberatung. Bei der Sammlung von Kleiderspenden über DRK-Container ergäben sich zunehmend Probleme: „Dort wird oft Müll abgeladen, den wir entsorgen müssen.“ Der Kleiderladen Fundus hingegen erfreue sich größter Beliebtheit. „Wir suchen Räume zwecks Eröffnung eines zweiten Standorts.“
Im Ausblick auf das Jahr 2021 sagte Brenneisen, momentan werde eine App für Ersthelfer geprüft. Sie ermögliche, die Ehrenamtlichen zu alarmieren, die sich in unmittelbarer Nähe zum Geschehen befänden. Zudem werde neue, einheitliche Kleidung für Rettungsdienst und Pflege angeschafft. Abschließend teilte er mit, seit Juni Mitgeschäftsführer im KV Baden-Baden zu sein; man setze hier auf Synergieeffekte gerade in der Pflege.
Das Feld der ehrenamtlichen Bereitschaften beschrieben Kreisbereitschaftsleiter Martin Stiebitz, der Vorsitzende des KV-Fachausschusses „Ehrenamtlicher Dienst“ Josef Steinel und Hubert Köninger als Vertreter der 16 Ortsvereine. Thematisiert wurden etwa der Hausnotruf-Hintergrunddienst, Einsätze mit Feuerwehren inklusive Hilfen für Opfer von Brandunglücken, Sanitätswachdienste weit über das KV-Einzugsgebiet hinaus sowie die Arbeit von Jugendrotkreuz und Rettungshundestaffel.
Bild: © K. König-Derki