„Unfälle“ möglichst nah an der Realität
DRK Mittelbaden will mit Imagefilm über Social Media um Nachwuchs werben
Achern (esp). „Hallo, kommen Sie schnell, hier ist ein schlimmer Unfall passiert“. Einige Mal musste Natascha Gegg mit möglichst dramatischer Stimme diesen Hilferuf über die Notrufnummer „112“ mit ihrem Handy absetzen, bis das Ganze „im Kasten“ war und Kameramann Frank König zufrieden zum nächsten Set ging. Bei dem abendlichen Unfall-Dreh nahe Acherns Feuerwache gab es viel zu tun, galt es doch, einen möglichst realistischen Film über den Einsatz der Hilfskräfte und insbesondere der Notfallsanitäter des DRK-Rettungsdienstes Mittelbaden zu drehen.
„Wir möchten im Bereich Social Media neue Wege beschreiten, um Jugendliche anzusprechen und für den Beruf des Notfallsanitäters zu begeistern“, so Felix Brenneisen, Vorsitzender des DRK-Kreisverbandes Bühl-Achern. Der Imagefilm soll noch in diesem Jahr ins Netz gehen und über Facebook und Instagram vor allem Jugendliche ansprechen. Der Film soll auch Einblicke in das Tätigkeitsfeld des DRK und seines Rettungsdienstes für die Bereiche Achern, Baden-Baden, Bühl, Rastatt und Murgtal geben. Derzeit sind etwa 300 Mitarbeiter von Teil- bis Vollzeit 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr beschäftigt; von Forbach bis Achern gibt es acht Rettungswachen.
Für den Imagefilm hat sich der Kreisverband für Frank König Videoproduktion – Visiris (Illenau-Dokumentation) entschieden und dafür, dass Mitarbeiter des DRK, der Feuerwehr Achern und der Polizei mitwirken, denn das Unfall-Szenario und das Anrücken der Einsatzkräfte sollen möglichst der Realität entsprechen. Deshalb haben bei der Erstversorgung auch Auszubildende zum Notfallsanitäter mitgemacht. „Wir möchten besonders Jugendliche über die modernen Plattformen ansprechen und über den Beruf des Notfallsanitäters informieren, der seit 2014 über eine Ausbildung von drei Jahren erlernt werden kann“, so Johannes Kießner, Leiter der Rettungswache Achern. Früher hieß der Beruf Rettungsassistent, aber um heute verantwortlich im Rettungsdienst auf einem Rettungswagen tätig zu sein, muss man Notfallsanitäter sein. Um diesen Ausbildungsweg zu beginnen, absolvieren die meisten Anwärter ein Freiwilliges Soziales Jahr. Danach könne in 520 Stunden eine Weiterbildung zum Rettungssanitäter gemacht werden, die berufliche Qualifikation erfolge während einer dreijährigen Ausbildung. Der schulische Teil findet in der DRK-Landesschule statt, die Praxis vor Ort in den Rettungswachen in Mittelbaden.
Quelle: ABB vom 15.10.2019