Gemeinsame Aktion hilft dem Ahrtal beim Schulstart mit Grundausstattung
Anfang August hat die Gemeinde Weisenbach in Kooperation mit der Johann-Belzer-Schule Weisenbach, der örtlichen Freiwilligen Feuerwehr Weisenbach, dem DRK-Kreisverband Bühl-Achern und dem Verband für Bildung und Erziehung (VBE) Baden-Württemberg einen Hilfstransport mit Schulmöbeln in das von der Flutkatastrophe betroffene Ahrtal organisiert.
Mit seiner Idee kam der Hausmeister der Johann-Belzer-Schule und stellvertretende Feuerwehrkommandant Roland Hürst vor einigen Tagen auf den Bürgermeister Daniel Retsch und Oliver Hintzen, Rektor der Johann-Belzer-Schule und stellv. Landesvorsitzender des VBE Baden-Württemberg, zu, die Gemeinden mit Schulmöbeln aus der Grundschule zu unterstützen.
Begeistert von dieser Idee setzte sich daraufhin das Büro des Bürgermeisters, Manuela Frorath, mit den fünf Ahrtalgemeinden in Verbindung, worauf sehr schnell die Gemeinde Altenahr Bedarf anmeldete, denn die Grundschule wurde beim Hochwasser zerstört und sie mussten nach einer Lösung suchen, wie sie den Unterricht wieder möglich machen konnten.
In der Verbandsgemeinde soll der Unterricht ab 30.08. wieder starten, somit drängte auch die Zeit.
Nach einigen Telefonaten und Mails mit der Gemeindeverwaltung Weisenbach und Verbandsgemeinde Altenahr standen dann auch gleich mehrere Adressaten in der Verbandsgemeinde Ahrtal fest, nämlich die Grundschule Vischeltalschule in Berg sowie die Ahrtalschule (Realschule plus). Durch das ehrenamtliche Engagement von Hintzen beim DRK Kreisverband Bühl-Achern konnte dieser den Transport mit einem LKW organisieren. Der VBE hat seinen Vito ebenfalls sofort und absolut selbstverständlich zur Verfügung gestellt. Die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Weisenbach halfen bei der Verladung der Möbel und begleiteten zum Teil den Transport mit einem Mannschaftstransportwagen.
Begeistert von der Idee war es für Bürgermeister Daniel Retsch aus Weisenbach eine Selbstverständlichkeit, auch in seinem Urlaub den Konvoi als Helfer zu begleiten. Insgesamt wurden so etwa 100 Tische und 70 Stühle auf die Reise in das Ahrtal mitgenommen.
Am Unglücksort angekommen, waren alle Beteiligten erschüttert vom Ausmaß der Zerstörung in den Ahrtalgemeinden. Die Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Ahrtal, Cornelia Weigand, und ihre Mitstreiter vor Ort waren froh und erleichtert, denn Vieles gilt es derzeit in diesen Gemeinden zu organisieren und zu planen und Hilfe und Unterstützung sind willkommen, um in den nächsten Wochen, Monate und auch Jahren diese Gemeinden wieder aufzubauen.
Gänsehautmomente entstanden, als den Helfern von persönlichen Schicksalen berichtet wurde. Die Dankbarkeit über die Spende war enorm, denn sie im gesamten Kreis waren keine Schultische in der notwendigen Größe für die zukünftigen Erstklässler mehr vorhanden. Zudem können die Schülerinnen und Schüler ihre hoffentlich bis dahin vorhandenen Rucksäcke oder Taschen seitlich hinhängen und das zur Verfügung gestellte Material unter der Tischplatte deponieren – einfachste Umstände, die den Kindern in ihrem schlimmen Chaos etwas Struktur geben. Als die Schulkräfte erfuhren, dass es sich bei den Möbeln nicht um eine Leihgabe sondern tatsächlich um eine Spende handelt, kam es zu sehr emotional bewegenden Momenten.
Am Mittwochabend kehrte die Einsatztruppe nach Weisenbach zurück, erleichtert, der Verbandsgemeinde Ahrtal geholfen zu haben, jedoch auch erschüttert über den Zustand im Katastrophengebiet.
Allen Beteiligten ein herzlicher Dank für ihren tatkräftigen Einsatz.
Bilder: © O. Hintzen