Im Dienst der Pandemiebekämpfung: die ehrenamtlich Helfenden im DRK
Schon im Januar gingen die ersten mobilen Impfteams im Auftrag des Kreisimpfzentrums an den Start. Für die Impfungen in den Pflegeheimen im Einzugsbereich des Kreisimpfzentrums Bühl waren ab Freitag, 22.1.2021 zwei mobile Teams des DRK unterwegs. Ein Team stellt seither der DRK-Kreisverband Bühl-Achern bereit, das zweite Team der DRK-Kreisverband Rastatt. Unterwegs sind die mobilen Teams in Fahrzeugen des Bevölkerungsschutzes Baden-Württemberg.
Nach der Priorisierungsreihenfolge wurden Seniorinnen und Senioren in den unterschiedlichen Einrichtungen vor Ort geimpft, wofür die Geimpften sich sehr dankbar äußerten und die Besuche als große Entlastung empfanden. Die Region dabei schnell und systematisch abzudecken, erfordert einen hohen personellen Aufwand und eine große Flexibilität. Martin Stiebitz, Kreisbereitschaftsleiter im DRK-Kreisverband Bühl-Achern e.V., kann sich immer auf ein großes Engagement der ehrenamtlich Helfenden verlassen, nicht nur während der Pandemie. Über viele Monate hinweg die Impfteams verlässlich zu besetzen, ist jedoch eine außergewöhnliche Herausforderung. Trotz gut vorgedachter Prozesse ließen sich diese nicht immer 1:1 in den Pflegeeinrichtungen umsetzen. Jeder Einsatz war individuell zu betrachten und benötigte stetige Anpassung an örtliche Gegebenheiten. Nur so konnten die Einrichtungen durch die mobilen Impfteams optimal bedient werden und der Tagesablauf der Seniorinnen und Senioren nicht über Gebühr gestört werden. Hervorragende Rückmeldung erhielt Martin Stiebitz dazu auch vom Landratsamt Rastatt, denn die Kombination aus hochprofessioneller Arbeitsweise und steter Optimierung der Prozesse und Abläufe zahle sich aus.
Die komplexe Leistung wurde von insgesamt 63 Personen im Kreisverband Bühl-Achern erbracht, wobei rund 2.632 Stunden für das Thema Impfen aufgewendet wurden. Dabei haben die beiden Kreisverbände Bühl-Achern und Rastatt sich perfekt ergänzt und blicken auf eine hervorragende Zusammenarbeit.
Allein 2.478 Stunden entfallen auf den Einsatz der mobilen Impfteams. Hier unterstützen die ehrenamtlichen Helfenden in der Dokumentation und im Ablauf, die medizinischen Fachkräfte bereiten den Impfstoff auf und verimpfen diesen gemeinsam mit den Ärzten. Weitere rund 150 Stunden ehrenamtlicher Arbeit kamen durch den Aufbau und die Organisation des Impfzentrums in Bühl und die Dienstplangestaltung zusammen sowie außerdem knapp 50 Stunden des medizinischen Fachpersonals, das zur Spitzenlast oder in Krankheitsvertretung im Kreisimpfzentrum in Bühl einspringt.
Im Februar kam die Bedarfsanfrage nach Testungen für Beschäftigte in Kindergärten, KiTas und Schulen hinzu und das DRK schuf die erforderlichen Angebote, die zu den Zeitplänen der Erzieher*Innen und Lehrkräfte passten. Gestartet wurden die Testungen für die Stadt Achern bereits am 17.2., als die meisten Helfenden zeitlich bereits in die Mobilen Impfteams eingebunden waren. Auch für die Stadt Bühl entstanden kurzfristig Testangebote, die schnell und professionell in die Realität umgesetzt wurden und so Öffnungsschritte im Schul- und Kinderbetreuungsbetrieb mit regelmäßigen Testungen ermöglichten. Kurzerhand wurde auf dem Verwaltungsgelände des DRK in der Rotkreuzstraße ein Testcontainer ausgestattet, der an drei Tagen der Woche von Ehrenamtlichen aus den Ortsvereinen besetzt war.
Auch die Bürgertestungen an verschiedenen Standorten erforderten einen umfangreichen Zeitaufwand, sollten doch möglichst viele Testangebote für die Bürgerinnen und Bürger im Einzugsgebiet des Kreisverbandes Bühl-Achern bereitgestellt werden. In 23 unterschiedlichen Testzentren oder Testinitiativen im Kreisverbandsgebiet waren die DRK-Ortsvereine maßgeblich mit der Umsetzung beauftragt oder ergänzten die kommunalen Strukturen: So in Achern, Bühl, Fautenbach, Kappelrodeck, Seebach, Sinzheim, Ottersweier, Bühlertal und in Sasbach. Um die Bevölkerung bei den Öffnungsschritten durch Testungen Sicherheit zu geben, haben die ehrenamtlich Helfenden im DRK-Kreisverband Bühl-Achern insgesamt 3.874 Stunden erbracht und dabei ein Höchstmaß an qualitativer Arbeit geleistet.
Nicht zuletzt konnte das DRK auch immer wieder ein besonderes Gespür für individuelle Lösungen beweisen: für die Kommunions- und Konfirmationskinder wurde beispielsweise durch den Ortsverein Fautenbach ein Testangebot geschaffen, um die für die Kinder im Ort und ihre Familien so wichtige Feier mit einer tagesaktuellen Testung abzusichern.
Hinter allem steht ein verlässliches System in der Kooperation zwischen den Bereitschaftsleitungen, den Ortsvereinen und dem Kreisverband, das gegenseitige Unterstützung bietet und so die komplexen Abläufe sicherstellt: Sicherheits- und Hygienerichtlinien sind zu erstellen, Helfende sind zu schulen und mit Sicherheitsausrüstung auszustatten, Material muss geprüft, beschafft und logistisch koordiniert werden, um zu jeder Zeit in ausreichender Menge vorhanden zu sein. Hinzu kommen die Planung und Steuerung der Einsatzzeiten, die Erfassung und Verwaltung der Impf- und Testdaten sowie die Erstellung von Bescheinigungen auf möglichst schnelle und unkomplizierte Weise. Um für die Mammutaufgabe bestens vorbereitet zu sein, wurden alle Helfenden in speziellen Schulungen auf ihre Aufgaben vorbereitet. Nicht zuletzt stehen sie auch an vorderster Front und setzen sich selbst einem persönlichen Risiko aus. Die Sicherheit der Helfenden zu gewährleisten, ist eine wichtige Maxime bei den Einsätzen der DRK-Bereitschaften.
„Die Bereitschaft bei den ehrenamtlich Helfenden, in den vielen Wochen unermüdlich zur Verfügung zu stehen und sich auch hier gemeinsam für die Bevölkerung einzusetzen, ist zu jeder Zeit außerordentlich groß und das DRK dankt allen Beteiligten ausdrücklich für die hervorragende Arbeit“, so Felix Brenneisen, Vorstand des DRK-Kreisverbandes Bühl-Achern e.V.