Falsch machen kann man mit einem „AED“ nichts – wichtig ist, zu wissen, wo sich das nächstgelegene Gerät befindet; der ABB gibt einen Überblick. Nur: Wann überhaupt sollte man zum „Defi“ greifen? Dann nämlich, wenn eine Person nicht mehr bei Bewusstsein ist und nicht auf Ansprechen oder Rütteln reagiert, so Christian Reimling: Das gelte für alle Menschen, anders als beim Herzinfarkt, bei dem sich die Symptome bei Frauen und Männern unterschiedlich äußern können. Falsch machen kann man dabei gar nichts, betont Vicky Beglioglu, Ausbildungsleiterin beim DRK Bühl-Achern: „Der Laie darf keine Angst haben, sondern muss nur gut zuhören. Das Gerät spricht und gibt kurze und präzise Anweisungen“. Sind dann die Elektroden am Brustkorb aufgeklebt, sucht der Defibrillator selbst nach Herztönen beziehungsweise nach dem Kammerflimmern; der lebensrettende Elektroschock wird dann nur ausgelöst, wenn er tatsächlich nötig ist, so Beglioglu.
Mit die meisten Laien-Defibrillatoren im Umland kann die Stadt Achern vorweisen, das hängt auch mit der Volksbank zusammen: Diese hat in ihren Filialen Geräte angebracht, so auch in der Zentrale in Achern und in den Stadtteilen Önsbach, Fautenbach, Gamshurst und Oberachern. Weitere Geräte findet man im Schwimmbad und beim Strandbad, im Illenau-Bistro und im Ärztehaus am Stadtgarten, im Lehrerzimmer des Gymnasiums sowie beim DRK in Wagshurst, in der Ortsverwaltung Önsbach und in der Schloßfeldhalle Großweier. Einen nicht frei zugänglichen „Defi“ gibt es beim Sportplatz in Oberachern, so die Verwaltung auf ABB-Anfrage. Weitere will die Stadt Ende Oktober in Gamshurst in Mehrzweckhalle und Pfarrheim anbringen.
Die Stadt Rheinau hat 2015 an 15 Standorten AED-Geräte installiert, heißt es in einer Mitteilung der Stadt. Die Geräte hätten sich bei Veranstaltungen bereits bewährt – glücklicherweise aber nicht allzu häufig, so die Verwaltung, die mit dem DRK Freistett Schulungen anbietet. Die Standorte der „Defis“ sind in Freistett in Hallenbad/Sporthalle, Stadthalle, Friedrich-Stephan-Stadion, Sparkasse Hanauerland und Volksbank Bühl, in Diersheim in der Schule/Festhalle, in der Ortsverwaltung Hausgereut, im Bürgerhus Honau, in Linx in der Volksbank und in der Hans-Weber-Halle, in der Mehrzweckhalle Memprechtshofen und in Rheinbischofsheim in der Sporthalle, der Graf-Reinhard-Halle und in der Sparkasse.
Vier „Defis“ findet man in Sasbachwalden: im Foyer des Kurhauses, außen am Seiteneingang des Rathauses, im Automatenraum des früheren Volksbank-Gebäudes und in der Winzergenossenschaft. Die Standorte seien nach der Besucherfrequenz ausgesucht worden, sagt Bürgermeisterin Sonja Schuchter. Die Gemeinde plant für Herbst/Winter noch eine Veranstaltung, bei der der Sasbachwaldener Hausarzt Uwe Breinlinger Interessierten die Bedienung der Geräte näherbringt.
Auch in Kappelrodeck schult das DRK die Nutzer der Institutionen, wo Defibrillatoren zu finden sind, nämlich die Mitarbeiter des Rathauses und Vereine. Bisher gibt es Geräte in der Volksbank und im Schwimmbad, zudem will die Gemeinde noch in diesem Jahr ihr „Defibrillatoren-Konzept“ umsetzen und Geräte für Rathaus, Achertalhalle und Schule sowie Pfarrberghalle und Ortsverwaltung Waldulm anschaffen, so Hauptamtsleiter Martin Reichert.
Im Rathaus, in der Neuwindeckhalle und in der Filiale der Volksbank stehen in Lauf Geräte bereit. „Zum Glück musste noch keines benutzt werden – zumindest aus der Erinnerung an die letzten fünf Jahre“, sagt Hauptamtsleiter Thomas Gerth. Zudem sind alle Mitarbeiter von Rathaus und Bauhof geschult in Erster Hilfe und dem Umgang mit dem Gerät, das wird auch regelmäßig wiederholt. Erste Hilfe leisten darüber hinaus die Laufer „Helfer vor Ort“.
Neun Defibrillatoren sind in Sasbach im Eigentum der Gemeinde: Sie befinden sich in Sasbach im Ratssaal, am Sportplatz, im neuen Fahrzeug der Feuerwehr, im Kindergarten Waldfeld und im Kinderhaus St. Elisabeth sowie in Obersasbach in der Ortsverwaltung, am Sportplatz, in der Klosterkirche Erlenbad und im Kinderhaus. Privat angeschaffte Geräte sind im Einsatzfahrzeug des DRK Sasbach, im Eingang des Pflegeheims Erlenbad, in der Volksbank, bei der Firma Striebel und John und in der Heimschule Lender vorhanden.
In Ottenhöfen wurden die saisonal besucherstärksten Einrichtungen als Standorte ausgewählt, wie Hauptamtsleiter Klaus Kordick erläutert: während der Schwimmbadsaison im Naturerlebnisbad, ansonsten in der Schwarzwaldhalle. Darüber hinaus gibt es auch hier einen „Defi“ in der Volksbankfiliale, zudem hat die Gruppe „Helfer vor Ort“ des Roten Kreuzes ein Gerät. Im Gespräch war die Anschaffung auch in der Nachbargemeinde Seebach – bisher gibt es dort keinen Defibrillator, sagt Hauptamtsleiter Markus Brügel.
Die besucherstärksten Orte sind auch in Renchen ausgestattet: In der Kernstadt sind es das Rathaus, das Schwimmbad und die Volksbankfiliale, in Ulm die Sparkasse und in Erlach die Kronenhalle (außen). Wie Dorothee Kuhnt aus dem Hauptamt erläutert, gibt es zudem ein mobiles Gerät, das zu Veranstaltungen mitgenommen wird.
Quelle: ABB 28.09.2019 Redaktionsmitglied Stefanie Prinz